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Artikel im Original: Hürriyet, Türkei, 08.04.2016

"Das Leben für Migranten in der Türkei ist schwierig"

  • Aus: Hürriyet - Tagesordnung
  • Von: Banu Șen / Chios
  • 08. April 2016 

Der Haupthafen der [griechischen] Insel Chios, eine der Inseln, von der aus der Türkei kommende Flüchtende wieder zurück in die Türkei geschickt werden, ist seit einiger Zeit von Flüchtenden besetzt. Ein Teil der im Flüchtlingslager „Vial“ untergebrachten Flüchtenden überwand den Drahtzaun und wartet nun in den selbst errichteten Lagern im Passagierabschnitt des Hafens.

Es wird gesagt, dass manche von ihnen verschwunden seien. Da der Hafenabschnitt nicht als legales Lager gilt, werden Arztbesuche nicht genehmigt. Hungerleidende Flüchtende erzählen, dass zum Camp gesendete Hilfe durch die Polizei behindert würde.

Warum „NO TURKEY“?

Die meisten der 100 Personen, die die alternativen Hafenlager aufgebaut haben, sind Syrer. Wir sprechen mit Muhammed, den wir mit seiner Familie im roten, ganz in der Mitte von ihm aufgebauten Zelt sitzend vorfinden. Als sie vor sechs Monaten aus der vom IS geplünderten antiken Stadt Palmyra flohen, seien sie in die Türkei gekommen, erzählt Muhammed. Im Zelt sprechen wir über den Slogan „NO TURKEY“ und darüber, warum sie nicht in die Türkei zurückkehren wollen. Ihr Grund ist fast derselbe wie der jener, die die Türkei für den „europäischen Traum“ verlassen.

Er erzählt:

„10 Lira für 12 Stunden“

„Wir würden alles tun. Aber sie gaben 10 Lira für 12 Stunden Arbeit. Für die Kinder gibt es keine Zukunft. Wir schleppen uns von einer Hölle zur nächsten. Ich möchte endlich nach Europa gehen und wie ein Mensch leben. Erdoğan hat uns besucht; wir mögen ihn, aber für Syrer ist das Leben in der Türkei sehr schwierig.“

Ich werfe mein Kind weg!

Afghanische Flüchtende reagierten der Polizei gegenüber sehr hart, als diese von ihnen verlangte, in die Fähre einzusteigen, um in die Flüchtlingslager im Hafen von Piräus, Athen, zurückzukehren. Als die Polizei weiter auf einen Vater zulief, sagte dieser, dass er sein sechs Monate altes Baby, das er in den Händen hielt, ins Meer werfen würde. Der Vater konnte nur mit Mühe beruhigt werden.

Das heutige Fragezeichen

Den Informationen zufolge, die Hürriyet beschaffte, erreichte die Zahl der Flüchtenden und Migranten in Moria, Lesbos, 3097. Von diesen stellten 3083 einen Asylantrag. Folglich scheint es auf Lesbos so gut wie keine Flüchtenden zu geben, die in die Türkei zurückgeschickt werden sollen. Wie die Verantwortlichen anmerkten, könnten die Flüchtenden auf den Inseln Kos und Leros mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Lesbos gebracht und schon heute von dort in die Türkei zurückgeschickt werden.

 

Artikel im Original: Al Jazeera Turk, Türkei, 03.06.2017

"Syrische Kinder retteten sein Leben"

  • Aus: Al Jazeera Turk
  • 03. Juni 2016

Drei syrische Kinder retteten Abdulkadir K., der an der Küste von Beşiktaş[1] ins Meer gegangen und später regungslos geblieben war, das Leben. Abdulkadir K. wurde mit dem Krankenwagen, der an den Ort des Geschehens kam, ins Krankenhaus gebracht.

Abdulkadir K., der um etwa 9 Uhr neben der Anlegestelle von Üsküdar in Beşiktaş ins Meer gegangen war, blieb, nachdem er eine Weile geschwommen war, regungslos. Die syrischen Kinder, die sahen, dass er sich nicht mehr bewegte, sprangen ins Meer und retteten ihn, indem sie ihn näher ans Ufer brachten. Da die Kinder Abdulkadir K. nicht ans Ufer ziehen konnten, kamen Polizisten, die in einem nahegelegenen Regierungsgebäude[2] warteten. Als die Polizei ihn an die Küste gezogen hatte, benachrichtigte sie den Notarzt. Dieser erreichte nach kurzer Zeit den Unfallort und brachte Abdulkadir K. ins Ausbildungs- und Forschungskrankenhaus „Șişli Hamidiye Etfal“.

Abdullah, eines der Kinder, die an der Rettung beteiligt gewesen waren, erzählte: „Der Mann schwamm im Meer. Auf einmal blieb er regungslos. Wir retteten ihn, dann kam der Krankenwagen und nahm ihn mit“. Daraufhin berichtete Ibrahim: „Als wir sahen, dass er sich nicht bewegte, dachten wir, er würde sterben. Wir sprangen ins Meer und retteten ihn.“

 

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[1] Beşiktaş ist der Name eines Istanbuler Stadtteils, der am Bosporus liegt.

[2] Gemeint ist hier ist das türkische „Başbakanlık Çalışma Ofisi“ in Beşiktaş, Istanbul. 

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