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Johanna Kramer

Kurden in Syrien - Libanesische Berichterstattung im politischen Kontext

An-Nahār, Libanon, 24.05.2016

As-Safīr, Libanon, 30.05.2016

Übersetzung und Kommentar zu zwei themenverwandten Artikeln libanesischer Zeitungen

von Johanna Kramer

 

Vorgeschlagene Zitierweise:
Kramer, Johanna, „Kurden in Syrien - Libanesische Berichterstattung im politischen Kontext.“ Projekt: Der Krieg in Syrien aus arabischer und türkischer Perspektive. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - Orientalisches Seminar (SoSe 2016). http://www.orient.uni-freiburg.de/syrienprojekt/Kramer

 

[Volltext als PDF]

 

Abstract

Die territoriale Grenzziehung im Nahen Osten nach dem ersten Weltkrieg verursachte den Kurdenkonflikt. Seitdem gibt es in der Region Autonomiebestrebungen für ein unabhängiges Kurdistan.

Der Syrienkrieg rückte die Interessen der Kurden in Syrien wieder auf die regionalpolitische Agenda, denn die nationale kurdische Identität und ihre politischen Bestrebungen blühen unter der Schwäche des syrischen Regimes neu auf. Je nach Perspektive wird sogar von einem „Kurdischen Frühling“ anstelle eines „Arabischen Frühlings“ gesprochen. Für die Türkei ist dies jedoch eher ein „Kurdischer Herbst“, denn diese möchte eine Unabhängigkeit der Kurden verhindern und sieht ihre territoriale Integrität durch die Kurden in Frage gestellt (Ernst 2016:32).

Zu Beginn des Syrienkrieges unterstütze die türkische Regierung Gruppierungen, die gegen das Regime von Assad kämpften. Aus strategischen Gründen kooperierte Assad daraufhin mit der PKK[1] und überließ ihr die Organisation der syrischen Kurden. Der stärksten syrischen Kurdenpartei – der Partei der Demokratischen Union (PYD[2]) – und ihrem bewaffneten Arm – den Volksverteidigungseinheiten (YPG[3]) – wird daher eine enge Verbindung zur PKK nachgesagt.

Die libanesische Berichtserstattung positioniert sich zu den kurdischen Gruppen in Syrien unterschiedlich. Je nach politischen Interesse werden diese als „Freiheitskämpfer“ oder eben als „terroristische Miliz“ dargestellt. Diese Differenz wird anhand von zwei Artikeln aus den libanesischen Zeitungen der an-Nahār (deutsch: der Tag) und der as-Safīr (deutsch: der Botschafter) deutlich.

 

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[1] Der Kurdische Name der Partei lautet Partiya Karkeren Kurdistan, dt.: „Arbeiterpartei Kurdistans“. Die PKK ist in der Türkei verboten und wird von der EU und der USA als Terrororganisation gelistet, da sie versucht ihre politischen Ziele mit Waffengewalt durchzusetzen. Sie kämpft seit den 80er Jahren für ein kurdisches Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Auf dem Papier bemühen sich PKK und die türkische Regierung seit März 2013 um einen Friedensprozess. Da die Waffenruhe aber zwischen den Parteien nicht eingehalten wurde, gelten die Bemühungen als gescheitert (Witsch 2015).  

[2] Auch hier leitet sich der Name aus dem kurdischen ab: Partiya Yekitiya Demokrat, dt.: Partei der Demokratischen Union, Syrien.

[3] Der vollständige kurdische Name lautet: Yekineyen Parastina Gel, dt.: Volksverteidigungseinheiten, Syrien.

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