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Jüdisches Schrifttum aus der Region – Projekt zum Grundlagenseminar „Einführung in die Textarbeit“

Im Sommersemester 2017 haben Herr Raban Kluger und Herr Jan Wacker begonnen, das Grundlagenseminar „Einführung in die Textarbeit“ durch ein praxisorientiertes Projekt zu erweitern. Grundgedanke hierbei ist, dass die Studierenden das erlernte theoretische Grundwissen in der gleichen Veranstaltung praktisch umsetzen können.

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Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum der Schweiz in Basel (JMS), vertreten durch Frau Anna Rabin (zuständig für die Sammlung des JMS), ein noch unerschlossenes Konvolut (JMS 1641) an handschriftlichen Briefen ausgewählt. Es beinhaltet neben Briefen und Briefumschlägen auch Zeichnungen und zwei Verlobungsbücher aus dem erweiterten Familienkreis der Familie Ephraim und hat einen Gesamtumfang von etwa 300 Objekten, das einen Zeitraum von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts abdeckt. Die Dokumente sind (neben Jiddisch, Hebräisch und Französisch) meist auf Deutsch verfasst.
In den einzelnen Sitzungen werden die theoretischen Grundlagen zu einzelnen Themengebieten wie Quellentheorie, Kodikologie, Paläographie, hebräische-, jiddische-, deutsche Quellen und einer allgemeinen Einführung zur Textarbeit, behandelt. Daneben sollen zum Einen der Umgang mit Umschriften und dem hebräischen Alphabet in Textverarbeitungsprogrammen erlernt werden und zum Anderen ein kurzer historischer Abriss der jüdischen Geschichte in Mitteleuropa von ca. 1000 bis ca. 1960 behandelt werden. Als Qualifikationsarbeiten werden von den Studierenden die Objekte des Konvoluts aus dem JMS ediert.
Hierfür sind in der jeweiligen Vorlesungszeit zwei Exkursionen in das JMS eingeplant. Bei der ersten Exkursion sollen die Studierenden das Museum kennen lernen und einen ersten Einblick in die zu bearbeitenden Quellen erhalten.  Bei der zweiten Exkursion bearbeiten die Studierenden die ihnen zugeteilten Originalquellen und können nun fragliche Textstellen sowie weitere Merkmale der Quellen analysieren, die auf den vom JMS zur Verfügung gestellten Scans nicht ersichtlich sind.

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Im ersten Semester des Projekts (SoSe 2017) konnten die Studierenden bereits 24 Briefe edieren. Auch konnte bereits ein großer Familienstammbaum erstellt werden, in dem neben der Familie Ephraim auch weitere Familiennamen auftreten (aus Birnbaum die Familien Baumann, Ephraim und Tietz sowie die Familie Michaelis aus Gransee). Die Studierenden haben mit großem Engagement und Eifer die Dokumente bearbeitet und somit konnten die ersten Ergebnisse bereits an das JMS übergeben werden. Daneben ist im WiSe 2017/2018 eine B.A.-Arbeit aus einem Teil der Quellen entstanden, die die Verlobungsfeier von Julie (geb. Baumann) und Markus Tietz am 05.12.1876 untersucht.
Im zweiten Semester des Projekts (SoSe 2018) konnten die Studierenden wesentlich mehr Quellen bearbeiten, was insbesondere daran lag, dass Studierende aus dem SoSe 2017 nochmals aus Interesse an dem Seminar teilgenommen haben. Somit werden 2018 weitere 45 Objekte bearbeitet, die den Einblick in die Familiengeschichten erweitern werden.

Ziel des Projekts ist es, neben der praktischen Anwendung der theoretischen Grundlagen im Studium, weitere Einblicke in das jüdische Leben der Zeit der Emanzipation zu erlangen und am Ende eine gemeinsame Quellenedition in Zusammenarbeit mit dem JMS zu publizieren.
Bis zum Abschluss des Projekts sind wir gespannt, welche Überraschungen und Themenkomplexe uns die Quellen noch liefern werden und ob sich eventuell weitere Abschlussarbeiten oder sonstige Projekte, wie Beispielsweise eine Ausstellung, ergeben werden.

 

Das Radiointerview von Frau Simatic mit den Dozenten des Projekts von 2018 können Sie sich hier anhören


 

 

 

 

 

 

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